Erster Spaziergang mit Scharfsicht?

Es ist Sonntag und die Sonne scheint mal wieder ein wenig. Los, raus an die frische Luft, Beine vertreten. Ziel ist die Waldau, weil sie so schön nah ist. Mit dabei habe ich meine frisch operierten Augen, die ich ja nicht einfach so ablegen kann und meine Digitalkamera. Man weiß ja nicht, was man so unterwegs alles sieht und fotografieren kann. Ich sehe jetzt viel, doch die Nahdistanz läßt arg zu wünschen übrig (das Alter!).

Das alles habe ich scharf gesehen, aber naja, das Fotodisplay war unscharf und die Ergebnisse:

Damwild
Damwild

Eichelhäher

Eichelhäher

Wildschweine

Wildschweine

Das waren die großen Tiere – Mücken und andere Insekten wollen hier nicht erwähnt werden.  Und überall das viele Wasser:

Entengrütze_0

Sumpf

Entengrütze
Entengrütze

Das Wasserlinsengewächs, auch Entengrütze genannt, leuchtete so schön saftig im Sonnenschein.

Und dann noch die Kopfbuche, die wegen ihres Aussehens im Kindermund auch Geisterbaum genannt wird. Diese Art von Baum wurde früher zur Feuerholzgewinnung angepflanzt. Die oberen Äste wurden abgesägt und aus den Enden wuchs neues Holz.

Kopfbuche

Man hätte auch hier die Harry Potter Filme drehen können. In Natura sah alles noch viel schöner aus. Die Augen und meine Kamera müssen sich was einfallen lassen. Also los ab in den Wald…üben…

Augen OP und ihr Ergebnis

Ich habe es gewagt und eine LASIK OP an meinen Augen wurde durchgeführt.

Donnerstag-Mittag ging es los zur Hochkreuzklinik, der Termin für die OP war für 14:15 Uhr angesetzt.  Wenn man mit Muttern unterwegs ist, dann muss man auch schön früh an Ort und Stelle sein, dass heißt, wir hatten noch eine dreiviertel Stunde Zeit und konnten einen Kaffee im Café nebenan genießen. Ich hatte die Ruhe in mir, was komisch war, da ich sonst vor Unbekanntem immer total nervös bin und der Körper dementsprechend mit mir spricht.

Dann ging es los! Nach der Anmeldung an der Rezeption musste ich ein weiteres mal hören, welche möglichen Komplikationen auf mich zukommen können.  (Schmerzen, trockenes Auge in Form von Drücken, Brennen oder wechselnder Sehqualität, grobe Falten des Hornhautscheibchens etc.) Mein Entschluß stand jedoch fest, ich wollte den Eingriff und die Einwilligung wurde unterschrieben. Eine Etage tiefer befanden sich die OP-Räume. Im Wartezimmer saßen noch zwei jüngere Frauen, die den gleichen Eingriff vor sich hatten. Die eine davon hatte den Eingriff vor fünf Jahren schon einmal über sich ergehen lassen und hat uns beruhigt, dass es überhaupt nicht schlimm sei. Ich war immer noch ruhig. Das erste Mädel wurde reingerufen und kam 20 Minuten später fertig gelasert wieder raus. Ich dachte mir gut, jetzt wird die zweite Frau reingerufen, dann gehst du nochmal schnell auf die Toilette. Aber es kommt immer anders als man denkt, denn der nächste Name der aufgerufen wurde war meiner. Somit war es das mit dem Toilettengang.

Im ersten Raum bekam ich ein Häubchen auf den Kopf, damit meine Haare nicht im Weg sind und die Brille mußte abgelegt werden. Dann ab in den OP-Raum. Dort wartete der Arzt mit noch drei anderen Personen, die bei der OP brav hinter ihm standen und zuschauten. Ich musste mich auf eine Liege legen, an deren Kopfende die Gerätschaften nebst Laser standen.

Der Eingriff:

Als erstes bekam ich Tropfen in beide Augen zur Betäubung. Danach wurde das Gesicht  bis auf ein Auge abgedeckt. Ein Lidhalter wurde eingesetzt, damit das Auge offen bleibt. Nun konnte der Arzt Markierungen auf das Auge zeichnen, die die Hornhaut zeigten wo geschnitten werde sollte. Dann wurde ein Saugring auf das Auge gesetzt, um es zu fixieren, dann wieder Tropfen. Die ganze Zeit habe ich auf das grüne Licht über mir geschaut. Als nächstes wurde mit einem Präzisionsmesser ein dünnes Scheibchen der Hornhaut halbwegs abgetrennt. Kurze Zeit habe ich nichts gesehen, doch dann kamen die Farben wieder, verschwommen, aber es waren Farben. Dann nochmal gespült und schon wurde der Laser gestartet. Gespürt habe ich nichts, aber ein schwacher Duft von Verbranntem konnte man riechen. Fertig gelasert, wieder gespült. Hornhautkläppchen zurück gelegt und Tropfen, Lidhalter gelockert, 2 Minuten warten, dann Lidhalter raus. Tropfen… Augenklimpern. Prima!!! Nächstes Auge genauso. Nach Zwanzig Minuten war es vorbei und ich bekam eine Schutzbrille für die nächsten 15 Stunden, die ich auch in der Nacht tragen sollte und noch zwei verschiedene Arten von Augentropfen, die mich nun noch eine Weile begleiten. Und dann konnte ich sehend die Klinik verlassen.

Am nächsten Tag dann die erste Nachkontrolle –  Sehtest und Augendrucktest. Wunderbar…Schutzbrille kann weg!

Und dann kam der Regen und ich muss mich noch nichtmal um eine nasse Brille kümmern…

Die Dinger zum Sehen

…auch Augen genannt, sind bei mir nicht in Güteklasse A geliefert worden.

Kurzsichtigkeit mit angeborener Hornhautverkrümmung hat mir ab dem 18. Lebensjahr eine Brille beschert. Davor bin ich auch gut ohne klar gekommen.

Doch was ich alles nicht gesehen habe, das ist mir erst mit der ersten Brille klar geworden. Hatten die Bäume doch jede Menge Blätter, die ich mit Brille auch alle einzeln wahrnehmen konnte. Davor war es nur eine grüne Masse. Auch die Brillanz der Farben hat sich mit Brille verändert, alle Farben sind kräftiger, intensiver.

Die Jahre vergingen und die Sehstärke, eher -schwäche wurde immer schlechter, die Gläser immer dicker und das Gewicht auf der Nase immer schwerer. Seit 1 1/2 Jahren ist nun auch die Altersweitsichtigkeit dazu gekommen. Gute Brillen sind eine teure Angelegenheit, bekommt man doch 0 Cent von der Krankenkasse dazugezahlt. Aber ohne Brille wäre ich berufsunfähig, kann mir ja nicht nur einen Buchstaben nach dem anderen einzeln auf dem Computerbildschirm anzeigen lassen. Wie lange braucht man dann zur Bearbeitung einer Aufgabe?

Die Nase vom Gewicht befreien und wieder sehen können ohne Nasenfahrrad. Mein Traum!

Da die Augen-Laser-Chirurgie nun nicht mehr so jung ist, habe ich mich entschieden, meine Augen lasern zu lassen. Zwei Infoabende bei verschiedenen Augenkliniken wurden besucht und immer wieder drüber nachgedacht. Ist ja ein nicht unerheblicher Eingriff. Da ich nun mehrere Leute im engsten Bekanntenkreis habe, die selbiges schon hinter sich haben und alle zufrieden und glücklich sind, werde ich es jetzt auch wagen.

Noch drei Tage…noch zwei Tage…noch ein Tag…