Chile – Santiago de Chile

Die für mich bisher weiteste Reise ging nach Chile.

Mittags startete ich von zuhause mit dem Bus zum Bonner Hauptbahnhof, dann mit dem Zug den Rhein entlang bis Mainz, dort umsteigen zum Frankfurter Flughafen-Andrea treffen, Gepäck einchecken. Und los gings mit dem ersten Flieger nach Amsterdam.

Bisherige Reisezeit: 6 Stunden von zuhause bis zur Landung in Amsterdam.

Zwei Stunden Aufenthalt war vorgesehen bis zum nächsten Flug. Hat aber wegen des beginnenden Schneegestöbers noch ein wenig länger gedauert.

Hier hätte die Reise auch schon ein Ende nehmen können, denn die Gier auf „Tony´s Chocolonely“ (Schokolade mit Karamell und Meersalz), hat mich meine Bauchtasche samt Geld und Ausweise vergessen lassen.

Ein paar Meter vom Gate entfernt ist mir dann doch rechtzeitig aufgefallen, dass was fehlte. Im Körper machte sich Panik breit. Die Temperatur stieg und der Blick verengte sich. Schnell zurück zum Schokoladenstand. Die nette Dame an der Kasse erklärte mir, dass eine Kollegin mit der Bauchtasche zur Information gelaufen ist – also weiter zur Information. Da war sie auch schon, das Geld war bereits gezählt und notiert. Nun musste ich nur noch ein paar Daten nennen, die mich als die richtigen Inhaber auswiesen und schon bekam ich die Bauchtasche mit allen Innereien zurück. Puh, noch mal gut gegangen!

Man lerne, eine Bauchtasche gehört um den Bauch geschnallt, und das sofort.

Um die Tagesschau-Zeit startete dann der Flieger von Amsterdam in Richtung Südamerika. Einen Zwischenstopp in Buenos Aires mussten wir über uns ergehen lassen, bevor wir dann in Santiago de Chile am Arturo Merino Benitez Flughafen landeten.

Nochmal 18,5 Stunden dazu macht 24,5 Stunden Reisezeit. Ganz schön anstrengend, auch wenn mal halb sitzend, halb liegend ein bisschen schlafen kann. Einreiseformalitäten waren sehr einfach zu erledigen. Ein kleines Formular musste ausgefüllt werden und dann wurde dies mit dem Pass dem Beamten vorgelegt. Zurück bekam man den Pass mit einem Kassenbon-ähnlichen Ausdruck, dem PDI.

Dass man dieses Schriftstück sicher verwahren soll, wurde jedoch mit keiner Silbe erwähnt. Das führte bei Andrea dazu, dass wir in Punta Arenas das Büro der Policia de Investigaciones aufsuchen mussten um einen Ersatz zu bekommen.

Die nächsten drei Tage waren zum Akklimatisieren vorgesehen. Erstmal nicht mehr weiterreisen, sondern eingewöhnen in die Zeitverschiebung und die Temperaturen. Innerhalb von 24 Stunden sind wir von der Winterzeit in die Sommerzeit gereist. Und dann wurden uns noch vier zusätzliche Stunden geschenkt.

Erstaunlich war für uns die geringe Anzahl der Stunden, wo doch New York schon sechs Stunden Differenz hat und Los Angeles glatt neun Stunden zu Deutschland. Aber das war nur das irrtümlich Ost/West denken, wo doch L.A. ganz im Westen liegt und Chile eben auch. Erdkrümmung wurde einfach nicht in Betracht gezogen.

Die nächsten drei Tage haben wir uns Santiago angesehen. Erster Eindruck: keine sonderlich schöne Stadt, viele Hochhäuser, viel Schmutz, seltsame Menschen. Viele Absperrgitter vor dem Regierungspalast La Moneda.  Und die Frage: „Wie sieht der eigentliche Chilene aus?“ Eine Antwort haben wir bis zum Ende der Reise nicht  bekommen.

La Moneda, näher konnte man nicht heran kommen.

Es ist eindeutig; Chile gehört zum Christentum. Auf dem Berg wurde der gesamte Gottesdienst über Lautsprecher über das ganze Areal gesendet.

Im Hintergrund sieht man “Sanhattan” das Bankenviertel und die Anden.

Das Wohnhaus von Pablo Neruda (Ehemaliger Senator von der Republik Chile, Dichter und Schriftsteller – Nobelpreis für Literatur 1971), welches heute ein Museum ist.

Plötzlicher Menschenauflauf auf der sechsspurigen Hauptstrasse – die Weihnachtsparade für alle ganz kleinen Chilenen.

Die Kathedale und daneben direkt ein Glaskasten der Moderne.

Plaza de Armas – hier trifft mal alle Nationalitäten, ob arm oder reich.

Die Academia de Bellas Artes beherbergt das Museo de Arte Contemporaneo.

Das bunte Viertel, Bella Vista – hier findet man Künstler, Galerien, und Kneipen.

Der Aufgang zum Cerro Santa Lucia.

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