Freitagabend, eintauchen in eine andere Welt!
Eigentlich wollten Andrea und ich nur gemütlich essen gehen und danach noch nett im Herbrands tanzen gehen. Aber es kommt immer wieder anders, als man denkt, denn Salsa ist nicht unser Ding und das war Thema im Herbrands. Stattdessen gingen wir nun mit Andrea´s Kindern (19 und 22 Jahre) nebst deren Freunden auf die Rolle.
Treffpunkt war Café & Musikclub “Zum Scheuen Reh” am Hans-Böckler-Platz in Köln. Es lief House- und Clubmusik, deren Interpreten ich nicht kenne, doch angenehm empfunden habe. Manchmal wurde auch ein Tänzchen gewagt. Gegen Mitternacht wurde ein Großtaxi geordert, mit dem wir zu acht Personen um ein paar Ecken (ca. 9 km) in die Hornstraße in Köln fuhren. Allein der Einstiegspreis von 6 Euro ließ Leon und die anderen jungen Hüpfer entsetzt aufheulen. Der Taxifahrer ertrug die geführten Dialoge mit stoischer Ruhe.
Tausendmal gehört… und tausendmal erklärt – es ist billiger…
Im Endeffekt verdiente er 24 Euro für die kurze Fahrt. Gezahlt und Ausgestiegen…hinter uns leuchtete die Eros Werbung, die anderen Taxis standen schön aufgereiht vor dem Eingang des Pascha (Eros -Center) und warteten auf eine lohnende Fahrt weg vom Erotikbusiness hin zu der Ehefrau, zu den Kumpels in einer anderen Kneipe, zur einsamen Wohnung oder, oder… Aber das soll uns ja nicht interessieren.
Odonien – zwischen Eisenbahnromantik und Pascha gelegen, befindet sich das vom Künstler Odo Rumpf geschaffene Kulturzentrum. Das Areal aus Freiluftatelier, Werkstatt und Veranstaltungsort soll für diesen Nacht unser sein.
Eine GOA -Party ist an diesem Abend dort Programm. Und der nächste Schocker für die jungen Hüpfer – 15 Euro Eintritt, ohne Getränk. Puh…
Der Weg führte uns, von der Kasse, vorbei an Stahlskulpturen, stylischen Toilettenhäuschen, aus viel Stahl und Schrott, rein in die Hallen (eine kleine und eine große Halle). Die Musik dröhnte in Klängen, die einen auch ohne Drogen high werden lässt. Die Bässe waren so kräftig, das meine weiten Hosenbeine auf der Haut tanzten und mich fast schon kitzelten. Unter der Decke hingen, an den verschiedenen Stahlträgern gebundene Segeltücher mit verschiedenen Lochmustern, die mit phosphorisierendem Lack bemalt waren und durch das Schwarzlicht bunt leuchteten. Die Partybesucher teils in Hippieklamotten gehüllt und mit phosphorisierender Kriegsbemalung im Gesicht, tanzten ausgelassen zu den tranceartigen Rhythmen. Es dauerte nicht lange und auch wir bewegten uns im Takt bis vier Uhr in der Frühe.
Großstadt pur!